Wundkongress 2023
Gelungener Jubiläums- Wundkongress in Bad Staffelstein am 28.10.2023
Bereits zum 10. Mal veranstaltete die „MediCare Patientenberatung Strack e.K.“ den Fachkongress im „Gottesgarten am Obermain“, neben Bayerns wärmster und stärkster Thermalsole, der Obermain – Therme.
Weit über 30 Aussteller aus ganz Deutschland bereicherten die Industrieausstellung mit neuesten Erkenntnissen aus den Bereichen „Plasmatherapie“, „Verbandmitteltechnologie“ und vielen weiteren Innovationen rund um die Versorgung chronischer Wunden.
Neben Ärzten, Pflegefachkräften und Wundtherapeuten nahmen dieses Mal auch viele Podologen an den Fachvorträgen und praktischen Workshops teil.
Im Rahmen der Workshops konnten die Teilnehmer z.B. ihre praktischen Fähigkeiten im Anlegen eines Kompressionsverbandes festigen, oder eine Wundreinigung mit mechanischem Debridement durchführen. Spezielle Hautpflege und sogar das Schminken von Wunden waren möglich und wurden sehr interessiert angenommen. Ein Vortrag zur HKP-Richtlinie klärte über den aktuellen Stand auf.
Dr. med. Alexander Risse begann die Vortragsreihe mit seinem Beitrag zum Thema „Leitlinien und Anthropologie beim DFS“. Dr. Risse arbeitet seit vielen Jahren auf diesem Gebiet und seine Expertise ist in Fachkreisen überaus geschätzt. Sein humorvolles und kurzweiliges Referat zog das Auditorium schnell in den Bann. Wem der Begriff „Leibesinselschwund“ bisher noch fremd war, hatte spätestens bis zum Ende des Vortrages verstanden, dass der betroffene Patient seine Füße nur noch als Umgebungsfaktor und nicht mehr als zum eigenen Körper zugehörig empfindet. Daraus resultieren oft erhebliche Schwierigkeiten bei der Therapie des DFS.
Referent Gilbert Hämmerle, Wundmanager und Leiter einer Wundambulanz in unserem Nachbarland Österreich, informierte über die neuesten Erkenntnisse in der Kaltplasmatherapie. Die Plasmamedizin ist keine Weltneuheit, findet derzeit jedoch zu Unrecht wenig Beachtung in der Therapie von chronischen Wunden. „Kaltes, atmosphärisches Plasma 2.0“ kann einen bedeutsamen Beitrag dazu leisten, die Heilungsdauer durch Inaktivierung von Mikroorganismen und Stimulierung der Zellproliferation zu verkürzen.
Frau Prof. Dr.med. Cornelia-Erfurt Berge, die bereits seit vielen Jahren an der Hautklinik der Uni Erlangen lehrt und praktiziert, referierte im Anschluss zum Themenbereich der „Immunologischen Wunden“. Sie erklärte anschaulich die Abgrenzung zwischen dem „Pyoderma gangraenosum“ und anderen, symptomatisch ähnlich auftretenden Hauterkrankungen.
Die „Operativen Möglichkeiten der Defektdeckung in der plastischen Chirurgie“ waren das Thema von Dr. med. Dirk Wisser, Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie. Er ist als Sektionsleiter an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Bamberg tätig. Bilderreich sprach er die speziellen OP -Techniken der Hautlappenplastik und der rekonstruktiven Chirurgie nach Mamma ablatio an.
Ronald Beyerlein, Pflegetherapeut Wunde ICW e.V. stellte anhand von Zahlen die Bedeutung der Abklärung der Ursachen von chronischen Wunden dar. Je früher die Kausaltherapie ansetzt, desto wirtschaftlicher lässt sich die Wundtherapie durchführen.
Zum Abschluss des Kongresstages lockerte „Das Duell der Wundversorger“ mit Musik und vielen praktischen Übungen die schon etwas in der Konzentration ermatteten Geister auf. Björn Jäger und Thorsten Prennig ließen die Teilnehmer beispielsweise Kompressionsverbände um die Wette wickeln oder KADI- Messung auf Zeit durchführen.
Abgerundet wurde dieser Jubiläumskongress durch ein kleines Feuerwerk. Marco Feulner und das Orga- Team von MediCare Patientenberatung Strack e.K. verabschiedeten die Teilnehmer mit dem Ausblick auf den nächsten Bad Staffelsteiner Wundkongress am 26.10.2024.